Seit 3 Jahren arbeitet Silke bei der Elektrobau Bellinger GmbH als LKW-Fahrerin und ist somit bisher die einzige Frau im Unternehmen, die auf dem Bau tätig ist.

Ihre Hauptaufgabe ist der Materialtransport, also das Bringen von benötigtem Material zur Baustelle sowie das Wegfahren von Material, das dort nicht gebraucht wird oder im Weg liegt. Zusätzlich steht sie allerdings auch selbst mit der Schaufel im Graben und unterstützt ihre Kollegen bei den Tiefbau-Arbeiten tatkräftig.

Eigentlich hat Silke eine Ausbildung zur Chemielaborantin gemacht. Da sie den Arbeitstag jedoch nicht so gern in geschlossenen Räumen, sondern lieber draußen und in Bewegung verbringt, machte sie 2003 ihren LKW-Führerschein und arbeitete seitdem bereits in Unternehmen verschiedener Branchen als Fahrerin. Sie sagt, Diesel läge ihr im Blut, da bereits ihr Vater und ihr Bruder als LKW-Fahrer tätig waren.

Die Arbeit bei Elektrobau Bellinger mache ihr viel Spaß, da sie sehr abwechslungsreich sei, erzählt Silke in einem Interview. Sie berichtet, dass sie sich zu Beginn jedoch erst einmal gegen die ausschließlich männlichen Kollegen durchsetzen musste. „Die überraschten Blicke der Kollegen am ersten Arbeitstag waren amüsant“, sagt sie. Nach ein paar anfänglichen Diskussionen ist Silke nun jedoch voll im Team in Hammelburg integriert und fühlt sich sehr wohl mit ihrer Arbeit und ihren Kollegen.

Dass es so wenig Frauen gibt, die auf dem Bau arbeiten, liegt vor allem an der körperlichen Arbeit, erklärt Silke. Als LKW-Fahrerin ist sie meistens alleine unterwegs. Ihre größte Herausforderung bisher sei die Sicherung von sehr schweren Materialien und Arbeitsmitteln gewesen.

Auf die Frage, welche Tipps sie einer Frau geben würde, die eine Karriere in dieser Branche starten möchte, antwortet Silke: „Sie sollte immer ehrlich sein, bei Unklarheiten einfach die entsprechenden Fragen stellen und ihre Arbeit stets zuverlässig erledigen.“ Vor allem Letzteres habe auch Silke geholfen, auf der Baustelle akzeptiert und letztendlich sehr geschätzt zu werden. Außerdem helfe es, die erste Brotzeit für die Kollegen auszugeben, ergänzt Silke mit einem Lachen. Sie würde es jedenfalls sehr begrüßen, wenn sich in Zukunft weitere Frauen für die Arbeit auf dem Bau in der Schleicher Gruppe bewerben.